1028 Erstmalige Erwähnung Bergheims: Hezelin, der Bruder des Pfalzgrafen Ehrenfried, schenkt der Abtei Kornelimünster an der Inde die Grundherrschaft Bergheim ("predium Bercheim"). Mittelpunkt dieser Grundherrschaft, welche den größten Teil des heutigen Stadtgebietes umfasst, ist der Abtshof in Bergheimerdorf. Kornelimünster bleibt in diesem Besitz bis zur Säkularisation in der Franzosenzeit.
1175 Einweihung der Pfarrkirche St. Remigius durch den Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg. Die Kirche gilt als der bedeutendste romanische Kirchenbau im Rhein-Erft-Kreis nach der Abtei Brauweiler. Mit Sicherheit gab es eine Vorgängerkirche. Wie diese beschaffen war und wo ihr Standort zu suchen ist, liegt noch im Dunkeln.
ca. 1225 Die Grafen von Jülich erhalten von den Pfalzgrafen die Vogtei über die Kornelimünstersche Grundherrschaft zu Bergheim als pfalzgräfliches Lehen. Kurz darauf erbauen die Grafen von Jülich in Bergheim in der Erftniederung eine Burg (Gelände Knüchelsdamm).
1239 Die Burg Bergheim wird im Krieg zwischen dem Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden und Graf Wilhelm IV. von Jülich durch erzbischöfliche Truppen zerstört.
1243 - 1335 Bergheim bildet eine eigenständige Herrschaft unter den Herren von Bergheim, einer Nebenlinie des Jülicher Grafenhauses. Walram I. von Bergheim lässt die Burg um 1250 wieder aufbauen und schenkt sie seiner Braut Mechthild von Müllenark als Morgengabe zur Hochzeit. Im Zusammenhang mit der Burg bildet sich schon früh eine kleine Burgsiedlung, die 1286 urkundlich erwähnt wird. Die Burgsiedlung entwickelte sich im Bereich der heutigen Georgskapelle.
1312 Bergheim wird erstmals als Stadt erwähnt. Die Verleihung der Stadtrechte erfolgte wohl um 1300 durch Walram II. von Bergheim. Etwa zeitgleich mit der Stadterhebung dürfte die Stadtbefestigung mit 2 Stadttoren entstanden sein. Bereits das älteste Schöffensiegel von 1325 zeigt eine Stadtmauer mit 2 Toren sowie Türmen.
1335 Nach dem Tod des letzten Herren von Bergheim fallen Stadt und Herrschaft an die Jülicher Hauptlinie zurück. Bergheim wird Amt des Jülicher Territoriums und Sitz von Amtmann, Vogt, Kellner und sonstiger Administration. Das bedeutende Amt Bergheim umfasst 13 Gerichte und reicht von Dormagen im Norden bis Wesseling im Süden, von Junkersdorf im Osten bis Elsdorf im Westen.
14./15. Jh. Bergheim erlebt einen Aufschwung der städtischen Entwicklung, vor allem durch die Fernhandelsstraße Köln-Aachen/Antwerpen. Die Straße ist im 13. Jahrhundert durch die Grafen von Jülich bzw. Herren von Bergheim von Thorr nach Bergheim verlegt worden. Durch den Reiseverkehr wird Bergheim Stations- und Herbergsort, Zollstelle, Münzprägestelle und Geleitsort. Die Fernhandelsstraße erweist sich als Lebensader der Stadt. In Bergheim lassen sich in dieser Zeit auch Fernhandelskaufleute nieder, die vor allem mit Waid und Tuche handeln. Auch Juden und Lombarden, die in Geldgeschäften tätig sind, finden sich in Bergheim. Seit dem 14. Jh. bildet sich eine städtische Selbstverwaltung, die aus Schöffen, Rat und Bürgermeister besteht (1402 erstmals erwähnt).
1542 Zerstörung Bergheims im Geldrischen Erbfolgekrieg durch Truppen Marias von Ungarn, der Schwester Kaiser Karls V. und Statthalterin der Niederlande. Ein lange anhaltender Niedergang beginnt.
1637 Der Kölner Erzbischof gestattet die Errichtung eines Franziskaner Klosters in der Stadt. Das Kloster wird jedoch außerhalb der Stadt im Wald errichtet. Bis 1663 sind die Klostergebäude fertiggestellt, 1665 erfolgt die Konsekration der Klosterkirche. Kloster Bethlehem entwickelt sich im 17. und 18. Jh. zu einem bedeutenden Wallfahrtszentrum.
1642 Bergheim wird von französischen, hessischen und weimarischen Truppen erobert und erleidet starke Zerstörungen.
Seit 1680 Eine kaiserliche Posthalterstation (Thurn und Taxis)übernimmt Post- und Personenbeförderung in Bergheim.
1794 Besetzung Bergheims durch französische Revolutionstruppen.
1798 Verlust des Stadtrechts. Bergheim wird Mairie (Bürgermeisterei) und Kantonsort und erhält ein Friedensgericht. Die Mairie Bergheim besteht aus den Orten Bergheim, Bergheimerdorf, Zieverich, Kenten, Quadrath, Ichendorf und Wiedenfeld.
1816 Nach dem Übergang des Rheinlandes an Preußen (1815) wird Bergheim preußische Bürgermeisterei und Kreisstadt. Seit 1845 bildet Bergheim mit Bergheimerdorf die Spezialgemeinde Bergheim-Bergheimerdorf innerhalb der Bürgermeisterei.
1872 Bergheim und Bergheimerdorf erhalten den gemeinsamen Namen Bergheim.
1876 - 1908/1918 - 1927 Die Bürgermeistereien Bergheim und Paffendorf (und 1933-1937 auch die Gemeinde Hüchelhoven) werden in Personalunion verwaltet.
1897 Fertigstellung der Bergheimer Kreisbahnen als Schmalspurbahnen. Bergheim erhält einen Bahnhof auf Kentener Gebiet.
1904 erfolgt der Ausbau als Normalspurbahn. 1913 werden die Kreisbahnen an den preußischen Staat verkauft.
Ab 1897 Der Anschluss an das Eisenbahnnetz bildet - neben den vorhandenen Braunkohlegruben - die Voraussetzung für den Beginn der Industrialisierung. Wichtigster Arbeitgeber wird die Braunkohleindustrie mit örtlichen Grubenfeldern, Brikettfabriken und Kraftwerken. Als größere Industrieunternehmen entstehen daneben die Ichendorfer Glashütte, die Chemischen Werke Ichendorf, das Martinswerk sowie die Lurgi-Thermie GmbH.
Um 1900 Bergheim entwickelt sich zur Behördenstadt. Neben der Kreisverwaltung errichten Post, Bahn, Amtsgericht, Stadt eigene Behördengebäude. 1913 siedelt sich die AOK in Bergheim an, 1920 das Finanzamt.
1928 Aus der Bürgermeisterei Bergheim entsteht das Amt Bergheim.
1937 Die Ämter Bergheim und Paffendorf sowie die amtsfreie Gemeinde Hüchelhoven werden zu einem neuen "Amt Bergheim" zusammengeschlossen.
1938 Eingliederung der Gemeinden Kenten und Zieverich in die Stadt Bergheim.
1941 Bergheim erhält die Genehmigung, die Bezeichnung Stadt zu führen, nachdem dies vorübergehend schon 1898 geschehen war.
1945 Im März 1945 wird Bergheim von amerikanischen Truppen besetzt. Im Amtsbezirk wurden infolge des Krieges 4,2 % der Wohnhäuser total zerstört, 11,8 % schwer und 37,6 % leicht beschädigt.
1958 Eingliederung der Gemeinde Wiedenfeld in die Stadt Bergheim.
1968 - 1985 Durch den voranschreitenden Tagebau auf Bergheimer Boden werden die Einwohner der Orte Wiedenfeld und Fortuna umgesiedelt und die beiden Orte abgebaggert.
1968 Das erste Gewerbegebiet entsteht im Ortsteil Zieverich. In den folgenden drei Jahrzenten werden Gewerbegebiete in Paffendorf, Thorr, Kenten, Quadrath-Ichendorf, Niederaußem, Auenheim, Rheidt und Glessen erschlossen.
1975 Kommunale Neugliederung. Die Stadt Bergheim umfasst folgende Ortsteile: Ahe, Auenheim, Büsdorf, Fliesteden, Glesch, Glessen, Kenten, Niederaußem, Oberaußem, Paffendorf, Quadrath-Ichendorf, Rheidt-Hüchelhoven, Thorr und Zieverich. Die Ortsteile Thorr und Ahe gehörten zuvor zum Amt Elsdorf, der Ortsteil Auenheim zur Stadt Bedburg.
1983-88 Bau der Autobahn A 61 auf Bergheimer Stadtgebiet. Anschlußstellen in Bergheim-Kenten (AS Bergheim-Süd) und Elsdorf (AS Bergheim)
1997 Bergheim wird Große kreisangehörige Stadt. Mit ca. 63.000 Einwohnern ist Bergheim neben Kerpen die größte Kommune des Rhein-Erft-Kreises und eines der am schnellsten wachsenden wirtschaftlichen Zentren.