„Der Herr und sein Dorf? – Neue Forschungen zum Grab des Herrn von Morken" in Bedburg-Königshoven
Dienstag, 28. Oktober 2014
Mitte der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde bei Ausgrabungen in Morken-Harff (Stadt Bedburg, Rhein-Erft-Kreis) ein fränkischer Friedhof gefunden. Unter den zahlreichen Bestattungen befand sich auch ein Grab, das viele, zum Teil außergewöhnlich kostbare Beigaben enthielt. Diese Beigaben können den Tod des Bestatteten, des "Herrn von Morken", in die Zeit um 600 n. Chr. datieren. Es ist bis heute eines der bedeutendsten Funde im Rheinischen Braunkohlenrevier. Aufgrund seines Reichtums sowie der Besonderheit seiner Lage an herausragender Stelle spielte diese Grablege in der Fachdiskussion um Adelsgrablegen und Ausstattung und Art von Eliten immer wieder eine große Rolle. Dies umso mehr, als im Jahr 1983 in der ehemaligen Gemarkung Königshoven-Morken, etwa 30 Jahre nach den Grabungen auf dem Kirchberg, südwestlich des Kirchbergs überraschend das Gräberfeld der zu Morken gehörenden merowingerzeitlichen Dorfbevölkerung angeschnitten wurde. Dabei konnten 480 Gräber ausgegraben und umfangreich dokumentiert werden.
In mehreren Projekten wurde ab 2006 eine kritische Revision der Grabungspläne vom Kirchberg vorgenommen und der Katalog der 1983 entdeckten Gräber druckfertig erstellt. Damit ist erstmals in den nördlichen Rheinlanden die separate Grablege des sogenannten Adels und die Bestattung der Dorfbevölkerung beurteilbar und vergleichbar. Vom 2011 bis zum 2012 erfolgte durch das Landesmuseum Bonn die detaillierte Auswertung und Neubewertung dieser Fundstellen.
Weitere Informationen:
Veranstaltungsinformationen
Referentin: Frau Dr. Elke Nieveler (LVR Landesmuseum Bonn)
Beginn: 19:00 Uhr
Ort: Medio.Rhein.Erft, Konrad-Adenauer-Platz 1, 50126 Bergheim, Raum M1 (1. Obergeschoß)Keine Anmeldung erforderlich.